Ein DIY Podcast zur Lage der Künstler*innen und Kulturschaffenden in München nach dem Lockdown und den Lockerungen im Sommer, vor dem Corona-Winter 2020/2021.
Der Lockdown kahm schnell und war vom Kampf gegen die exponentielle Ausbreitung der von Covid 19 getrieben. Auf „flatten the curve“ folgte schnell „stop performing!“ und „don’t be a super-spreader!“ Alles, was Kunst und Kultur einst als öffentliches, gemeinschaftliches Erleben möglich machte: Theater, Konzerte, Vernissagen und vieles für uns stets Selbstverständliches wurde von heute auf morgen von der Grundlage des immateriellen Wohlstands unserer Gesellschaft zu einem Risiko für die öffentliche Gesundheit.
Im Lockdown lernten wir aber auch, dass Vieles, was wir bisher als alternativlos und unausweichlich präsentiert bekommen hatten, doch ganz anders geht. Der Sprung aus dem Hamsterrad in die nahezu vollständige Einstellung des öffentlichen Lebens (und die Einschränkung unserer Grundrechte) brachte Stille und soziale Isolation, für viele aber auch Zeit für Muße und die Reflexion unserer vermeintlich fundamentalen Werte und des globalen Kapitalismus. Auch der Begriff der Kultur und die Rolle der Kunst (Stadtmarketing oder doch Grundlagenforschung möglicher neuer Wirklichkeiten?) standen zur Disposition und müssen nun neu verhandelt werden.
Un-Learning Lockdown fragt jetzt: Wie reagierten Künstler*innen und Kulturschaffenden auf den Lockdown und die Lage danach? Welche Perspektiven haben sie für den Winter? Wie geht es weiter nach den vielen Open-Air Zwischenlösungen? Welche Formate waren erfolgreich? Was lässt sich daraus lernen? Welche Rolle hatte die Stadt dabei? Wo liegen die Grenzen ihrer Ermöglicher-Rolle, wo droht Paternalismus? Wie lange können Nachtleben und Orte der sog. Subkulturen noch überleben? Was wäre der gesellschaftliche Preis für ihr Verschwinden? Welchen Bedeutungswandel durchläuft das Verständnis von Kultur seit dem Lockdown? Welche Formen der politischen Partizipation und institutionalisierter Reflexion sind für die konkrete Bewältigung des anstehenden Umbaus der Kulturlandschaft in einer städt. Zivilgesellschaft nötig?
Darüber sprechen wir mit:
– Rainer Fabich (Musiker, GEMA)
– Marcus Grassl (Musiker, Grünspitz)
– Matthias Hirth (Autor, Co-Barbetreiber Favorit Bar)
– Clara Holzheimer (Stadtteilzentrum LUISE, Kunst im Quadrat)
– Ralf Homann (Künstler, Crossing Munich, Freie Klasse)
– Stephan Janitzky (Künstler, künstl. Mitarbeiter Akademie der Bildenden Künste)
– Christian „Kiesi“ Kiesler (Veranstalter, Target Concerts)
– Eva Mair-Holmes (Labelbetreiberin, Trikont)
– Matthias Stadler (Veranstalter, TAM TAM)
– Peter „Upstart“ Wacha (Clubbetreiber, Rote Sonne)
– Katha Wahlpot (Import Export)
Moderiert von:
– Peter Arun Pfaff
– Hardy Funk
Gefördert vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München
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